Mein Jahresrückblick 2022: Auf und Ab zwischen Krankheit und Gesundheit
Ende des Jahres 2021 überkam mich ein arbeitsbedingter Burnout, der mir bereits 2 Monate Auszeit im Beruf beschert hatte. Seit November 2021 war ich nun schon „stillgelegt worden“. Ja, mir kam „damals“ tatsächlich das innere Bild eines Flipperautomats, dessen Kugel ich war, welche von Stein zu Stein, von Wand zu Wand gekickt wurde, ständig in Bewegung, um nur nicht ins schwarze Loch zu fallen, was „Game over“ bedeutet hätte. Diesem Flipperautomaten wurde vom Arzt der Stecker gezogen. Nein, auch nicht von zuhause per Remote Access „flippern“, völliges Abschalten und zur Ruhe kommen wurde mir verordnet.
Das war gar nicht so leicht, denn die Betriebsamkeit auf der Arbeit verlagerte sich auf den heimischen Aktionsradius. Mir Ruhephasen zu gönnen, es auszuhalten, mal nichts zu tun, machte mich regelrecht nervös. Kaum hatte ich es mir z.B. mit einem Buch auf der Couch gemütlich gemacht, fiel mir ein, dass ich vor dem Lesen besser noch eben die Wäsche in die Waschmaschine stopfen könnte und mir noch einen Tee zubereiten könnte. Erst dann, nein erst wenn ich alles erledigt hätte, dürfte ich mir den Luxus gönnen, mich hinzusetzen und mich in ein Buch zu vertiefen.
So konnte und durfte es nicht weitergehen. Da musste etwas passieren. Wie nur könnte ich mich selbst überlisten, mir Ruhephasen zu erlauben? Da fiel mir ein, dass ich vor einiger Zeit mal etwas von einem Training gehört hatte, das emsigen Arbeitsbienen wie mir helfen soll zur Ruhe zu kommen. Doch wie hieß das noch gleich…? Wenn ich so schnell wie möglich wieder einsatzfähig werden will und in 2022 wieder zur Arbeit gehen möchte, werde ich mir dieses Training gönnen. Ein paar Rechercheminuten später war ich fündig geworden.
Inhaltsverzeichnis
MBSR – 4 Buchstaben, die es in sich haben!
Ah ja, diese „Technik“ hatte 4 Buchstaben – MBSR – die sogenannte Mindfulness Based Stress Reduction. MBSR kann übersetzt werden mit Stressbewältigung durch Achtsamkeit und wird in 8 Unterrichtseinheiten mit je 2,5 Stunden sowie 1 Achtsamkeitstag unterrichtet. Knapp 400 € musste ich berappen, wovon ein Teil nach lückenlosem Kursbesuch von der Krankenkasse erstattet wurden. Wenn damit meinem Problem beizukommen war, war es mir diese Investition wert. Bald würde ich wieder meinen Aufgaben nachkommen können. Ich will doch wieder funktionieren… Und so freute ich mich, auf folgende Inhalte:
- Achtsamkeit erfahren – Von Tun zum Sein
- Achtsame Wahrnehmung – Unser Blick auf uns und die Welt
- Embodiment – Im Körper ankommen
- Stressphysiologie – Was Stress mit uns macht
- Selbstregulation – Vom Umgang mit Stress, schwierigen Gedanken und Gefühlen
- Achtsame Kommunikation – In Kontakt sein mit anderen
- Selbstfürsorge – Wie wir gut mit uns umgehen
- Achtsamkeit im Alltag – Das Gelernte umsetzen
Dass es selbst der Kursleiterin nicht immer gelingt, stets achtsam zu sein und auch sie so ihre Herausforderung dabei habe, ließ den Rückschluss zu, dass Achtsamkeit nichts ist, was sich in 8 Wochen erlernen lässt und von da an auf Knopfdruck beherrscht wird! Auf die Notwendigkeit der Übungspraxis wurden wir eindrücklich hingewiesen. Wir wurden gebeten ein Symbol für unsere Achtsamkeitspraxis in der letzten Stunde vorzustellen; bei mir war es dieses Kartendeck.
Achtsamkeit ist vergleichbar mit Autofahren. Mit dem MBSR-Kurs hast du zwar die Theorie und auch einige Fahrstunden Übung bekommen, aber Auto fahren lernst du erst richtig im täglichen Tun. Bis sich alles so verselbständigt hat, dass man über Achtsamkeit nicht mehr aktiv nachdenken muss, ist zu Beginn eine bewusste Wahl nötig, wie z. B. beim Essen NUR zu essen und nicht nebenbei noch aufs Handy zu schauen oder etwas zu lesen.
Selbst der Spaziergang wird weit bewusster und achtsamer genossen, wenn dabei kein Podcast oder Hörbuch gehört wird. Dann erst bist du in der Lage das Zwitschern der Vögel zu hören, den Windhauch auf deiner Haut zu spüren, den Sonnenstrahl zu spüren, der deine Haut erwärmt, den Duft der Bäume und Blumen zu riechen. Ein Waldspaziergang riecht nach einem Regen viel intensiver als bei trockenem Sonnenwetter. Die Farben des Herbstlaubs leuchten so intensiv und vielleicht folgst du sogar ganz bewusst dem Weg eines herunterrieselnden einzelnen Blattes vom Baum hinunter auf die Erde.
Eines hat der MBSR-Kurs mehr als deutlich spürbar gemacht: Multitasking ist nicht das Mittel der Wahl ist, um schneller voran zu kommen. Nicht umsonst heißt es „Wenn du es eilig hast, gehe langsam!“ Denn dann
- kannst du dich besser konzentrieren
- machst weniger Fehler
- setzt deine Prioritäten besser
- erholst dich schneller
Für Burnout-Geschädigte kann ich die Teilnahme an einem solchen Kurs nur wärmstens empfehlen. Und jene, die einem Burnout vorbeugen wollen, Die ersten Stufen herunter vom Podest auf der Reise zum Ziel der Langsamkeit sind geschafft, ein Ankommen gibt es aber nicht. Meditation ist einerseits
Noch mehr berührte mich allerdings kurze Zeit später während der Rückfahrt der Anruf meiner Mutter mit der Nachricht, dass meine Tante Anneliese verstorben sei. Schon einige Tage zuvor hatten wir erfahren, dass sie ins Krankenhaus gekommen sei. Die Ärzte hatten uns zwar auf ihr in Kürze zu erwartendes Ableben vorbereitet. Und dennoch bleibt in dem Moment, in dem man vom Tod eines nahestehenden Menschen erfährt, die Welt für einen Augenblick stehen.
So auch der Auslöser meiner Kamera. Mit einem Mal kam es mir sehr falsch vor, weiter die wunderschöne Bergwelt zu fotografieren und mit meinen Freunden zu teilen. Eine stille Traurigkeit überkam mich und ein Kloß in meinem Hals machte mir das Schlucken schwer. Mein Herz wurde schwer, Tränen kullerten mir die Wangen herunter und die phantastische Landschaft verschwamm allmählich. Selbst jetzt, wo ich diese Worte für meinen Jahresrückblick verfasse, verschwimmen die Buchstaben vor meinen Augen…
Erinnerungen an einen Workshop werden wach, in dem uns eine Übung vorgeschlagen wurde, den Tod als Berater und Wegweiser für unsere Zukunft zu betrachten:
Schreibe deinen eigenen Nachruf. Setze dich mit einem Block und Stift auf eine Friedhofsbank, betrachte einen Grabstein, den du besonders schön findest, halte einen Moment inne und schreibe auf:
- Was hast du den Menschen bedeutet, die du auf ihrem und die dich auf deinem Weg begleitet haben?
- Wie möchtest du in ihren Köpfen in Erinnerung bleiben?
- Was glaubst du, wird von dem Thema, das dich zurzeit beschäftigt, wichtig sein, wenn du von dieser Welt gehst?
- Was sollen die Menschen, die zu deiner Beerdigung kommen werden, dann über dich sagen?
- Woran sollen sie sich erinnern?
- Was wirst du bereuen, wenn du so weiterlebst, wie bisher?
- Was ist wirklich wichtig?
- Welche Entscheidung ist heute die richtige?
- Was und wem willst du vergeben?
- Wer sind die drei Menschen, denen du unbedingt noch einmal sagen musst, dass du sie liebst?
Heute (05.12.2022), wo ich diese Zeilen zum Jahresanfang schreibe, hätte mein Vater seinen 80. Geburtstag gefeiert. Und so ist es mir ein Bedürfnis auch seiner zu gedenken.
Heilfasten – Leichtigkeit ins Leben bringen
Ein weiterer Weg, mehr Leichtigkeit – nicht nur für das Körpergewicht – ins Leben zu bringen, war mein inzwischen drittes Heilfasten mit frühlingswerk von homodea im März 2022. Das erste Mal hatte ich dies im Frühjahr 2021 gemacht und trotz Durchführung während meiner Arbeitszeit schon einigen Nutzen daraus gezogen.
In diesem Jahr, wo ich die Gelegenheit hatte, zuhause durch die 14 Tage des Fastenprozesses zu gehen, war es möglich, auch dem inneren Prozessen viel besser zu lauschen und mich nicht nur körperlich dem Fasten hinzugeben, sondern auch der Seele und dem Geist Zeit und Raum zu geben zu entgiften.
Vom Gutschein einer lieben Freundin hatte ich mir die ergänzende Lektüre „Bewusst Fasten“ für mein Heilfasten gekauft.
Ja, Detox-Fasten kann ganzheitlich betrachtet werden. Entgiften kann viele Facetten haben. Oft essen wir, um uns abzulenken, z.B. von Problemen, mit denen wir uns nicht gerne auseinandersetzen wollen. Essen spendet auch Trost, wenn wir uns nicht gut fühlen und uns ersatzweise über das Essen etwas Gutes tun wollen. Und Essen hat auch soziale Bezüge, z.B. wenn wir uns mit der Familie am Tisch versammeln, uns mit Freunden zum Essen treffen, mit den Kollegen die Mittagspause verbringen, auf Partys und Festen zu den Köstlichkeiten am Buffet greifen.
Wenn wir das Bestmögliche aus einem Fastenprozess herausholen möchten, ist es wichtig:
- dieser Zeit mit uns selbst und dem Prozess RESPEKT entgegenzubringen.
- uns der INTENTION des Fastens bewusst zu sein.
–> Was genau wollen wir erreichen?
–> Wie wollen wir uns fühlen? - und dem Prozess und unserem Körper zu VERTRAUEN
Das Fasten hatte für mich sehr viel mit der oben erwähnten MBSR, also der Achtsamkeit zu tun. Zu spüren, ob, wo und unter welchen Umständen genau es dem Körper nicht gut geht und ebenso, was ihm gut tut.
- Was hilft mir, mich besser zu fühlen?
- Braucht mein Körper Ruhe und Rückzug vom Lärm des Lebens, damit ich besser wahrnehmen kann, wie es mir geht?
- Wovon – abgesehen vom Essen – brauche ich sonst noch weniger?
–> Weniger äußere Ablenkung (z.B. vom Handy, also den Social Media oder auch TV und Nachrichten. Selten wird in den Nachrichten von positiven Ereignissen berichtet…)
–> Was könnte ich in meinem Denken „loslassen“? Welche nicht förderlichen Glaubenssätze behindern mein Leben und machen es mir unnötig „schwer“? Was werfe ich mir selbst ständig vor, das ich mir vergeben könnte? - Was fresse ich in mich hinein, statt es im Gespräch mit Konfliktpartner:innen rauszulassen?
- Wobei darf ich mir selbst mehr Respekt entgegen bringen, wenn ich von anderen respektiert werden will?
- Kenne ich meine Grenzen? Und damit sind nicht nur die Grenzen des Essens gemeint, wenn wir uns fragen, wann bin ich satt, ab wann wird es zu viel? Kommuniziere ich meine Grenzen klar und deutlich? Oder lasse ich mir von anderen immer wieder etwas aufladen?
- Sage ich auch mal Nein, jetzt reicht’s? Wie sage ich Nein? Habe ich Angst davor Nein zu sagen? Bei wem und warum? Wenn ich nicht Nein sage, warum nicht? Was hält mich davon ab? Wovor will ich mich schützen? Oder andersherum gefragt, was will ich erreichen, wenn ich anderen gerecht werden will?
- Wie und womit kann ich mir gut tun? Vielleicht mit mehr Schlaf, mit mehr Erholungsphasen? Wie kann ich dafür sorgen, einen erholsameren Schlaf zu finden? Was hilft mir, mich zu erholen? Was macht mir Freude und Spaß? Womit kann ich mich aus einem emotionalen Tief heraus holen? Welcher Typ Mensch bin ich und was passt zu diesem Typ Mensch, was nicht? (Stichwort Introversion vs. Extraversion).
In diesem Jahr überkam mich zum Ende der ersten Fastenwoche allerdings Corona und ich spürte, dass ich diesmal früher fastenbrechen wollte. Auch diese Achtsamkeit aufzubringen, nicht immer streng nach Plan vorgehen zu müssen, sondern darauf zu vertrauen, dass ich die richtige, für MICH PASSENDE Entscheidung traf, war eine sehr wertvolle Erfahrung.
Damit einher ging leider auch, dass ich von der Teilnahme am Vortrag von Tobi Beck „Unbox your life“ absehen musste. Um die Karte noch an den Mann oder die Frau zu bringen, statt sie verfallen zu lassen, machte ich mich ans Werk, mit Canva, dem Hobby-Designprogramm, einen Post zu gestalten:
Unbox your life – dann eben als Hörbuch
Na ja, live wäre es schon schöner gewesen Tobis motivierendem Vortrag zu lauschen, zumal ich mich mit einer Freundin dazu und zu einem Stadtbummel mit ihr in Köln verabredet hatte. Daraus wurde jetzt nichts. Wenn das nun mal das einzige Übel war, das mir Corona bescherte, dann konnte ich ja noch zufrieden sein. Ich kam relativ gut durch die kranken Tage hindurch und gönnte mir noch mehr Ruhe als ich sie mir ohnehin schon mit dem Detox-Fasten gönnte.
Nach der Genesung allerdings fühlte ich mich relativ schlapp und kurzatmig. Bis heute noch habe ich nicht zur alten Kondition zurück gefunden, wenngleich diese auch vor Corona nicht die beste war. Von meinen sonstigen Befindlichkeiten möchte ich euch verschonen, die will ich nicht in die Welt hinaus tragen.
Friesischer Tee in und aus Greetsiel genießen
Nachdem mein Freund und ich uns von der leicht zeitversetzt durchlebten Corona-Infektion halbwegs erholt hatten, machten wir uns nach Ostern für ein paar Tage auf den Weg an die nordfriesische Küste nach Greetsiel.
Nach einem Spaziergang bei frischer Brise an dem ein oder anderen Hafen oder Küstenstrand in einem netten Café einen typisch friesischen Tee mit Kandis und Rahm zu genießen, das ist eine Wohltat und Gemütlichkeit, wie ich sie mag. Um uns diese Atmosphäre nach Hause zu holen, besuchten wir den wunderschönen kleinen Teeladen von Elke Fitzek, das Teehandels-Kontor Bremen und ließen uns dieses Teeservice nach Hause schicken. Auf diese Weise lässt sich schnell und einfach ein wenig Urlaubsfeeling in den Alltag hinüber retten und in Erinnerungen schwelgen.
Boom Boom Blog Challenge 2022
Schon von Berufs wegen, als Sekretärin, ist das Formulieren und Strukturieren von Texten eine Aufgabe, die mir liegt. Die Texte, die im Berufsleben zu verfassen sind, wie E-Mails, Briefe, Protokolle oder Präsentationen, haben aufgrund ihrer Sachlichkeit und Nüchternheit so gut wie keinen kreativen Entfaltungsspielraum. Da bietet das Malen von Sprachbildern privater Erlebnisse schon eine viel größere „Palette“ sich in Metaphern auszudrücken.
Das Reflektieren von Sachverhalten und Zusammenhängen in einer Art, dass ein Nachempfinden und Nachdenken ermöglicht und innere Bilder und Gefühle beim Leser entstehen, ist etwas, was mir Spaß macht. Am liebsten tobe ich mich dabei mit dem Canva Programm aus. Hier sind der Gestaltung von Text in Kombination mit Bild und sogar Ton, auch mit bewegten Bildern, so gut wie keine Grenzen gesetzt. Das befeuert meine kreative Ader und lässt mich in einen Flow der Gestaltung eintauchen. Dabei kann ich Zeit und Raum vergessen. Beim Schreiben stelle ich immer wieder fest, dass ich mich selbst oft noch besser verstehe.
Da ich in diesem Jahr die Möglichkeit hatte, dieser Neigung nachzugehen, entschloss ich mich im Mai der Einladung zur #boomboomblog2022 Challenge unter der Führung von #sympatexter – Judith Peters – zu folgen und einen Blog zu starten.
Für alle Teilnehmer dieser Challenge lautete das Motto „Wie ich wurde, was ich heute bin“.
Hierin habe ich die wichtigsten Stationen meines Lebens verbloggt. Mit diesem #Jahresrückblog22 bin ich nun in die zweite große Blog-Challenge eingestiegen, weil die Schritt-für-Schritt Anleitung per Video und PDF-Leitfaden eine unschätzbare Hilfe sind, wenn man im Bloggen noch nicht so versiert ist.
Nach dem zweiten Artikel „Die Bloghütte darf wachsen„
stand der Juni im Zeichen der Erholung außerhalb der eigenen vier Wände. Die Blogpause bis zu diesem 3. Artikel war zugegebenermaßen etwas seeeehr lang! Das möchte ich in 2023 ändern und wieder mehr Artikel schreiben und veröffentlichen.
„Verdamp lang her“ – dat mir e Konzert besöcke konnte
Nach den Corona Einschränkungen, die auch manchen Künstlern im Musikbusiness das Leben schwer machten, war es ein Fest und Erlebnis den legendären Wolfgang Niedecken und seine Band BAP am 17.07.22 auf Burg Wilhelmstein in Würselen live zu erleben und mitsingen zu können.
Ja, ‚verdamp lang her‘, dat mir en ejnem Konzert gesunge un gefiert han. Gar nicht so leicht, kölsche Mundart schriftlich rüber zu bringen… Am nächsten Tag hieß es dann für mich für 6 Wochen Abschied von Würselen zu nehmen und eine Reha anzutreten.
Reha am Möhnesee
Nach 2 stündiger Anfahrt mit dem PKW war ich am Folgetag, dem 18.07.2022 am Möhnesee angekommen und checkte für eine 6-wöchige psychosomatische Reha in der Dr. Becker Klinik ein.
Die Wassertherapie entfiel aus Gründen des hohen Energieverbrauchs, die das Beheizen des Hallenbads gekostet hätte. Überall wurden öffentliche Einrichtungen dazu aufgefordert Energie zu sparen, weil der Krieg, den Putin gegen die Ukrainer führte, auch die Erdgasversorgung betraf. Das Gemeinwohl geht vor, da haben die Patienten eben das Nachsehen. Nun ja, so stand es den Patienten frei, den nahegelegenen Möhnesee für die sportliche Wassereinheit zu nutzen.
Die Corona-Schutzmaßnahmen wurden in der Klinik natürlich sehr hoch gehalten, zumal es immer noch vorkam, dass Patienten ihre Therapie abbrechen und nach Hause fahren mussten, wenn sie sich angesteckt hatten. An den Tischen im Speisesaal saßen wir auf Lücke und wurden in zwei Schichten für die Essenszeiten eingeteilt. Die Schlange vor dem Speisesaal zog sich durch den gesamten Flur bis hinüber in den physikalischen Bereich. Auch die Therapiestunden mit Gesichtsmaske über 1,5 Stunden zu ertragen oder Sport mit Maske treiben zu müssen, war kein Zuckerschlecken.
Da bot die Gartentherapie – auch wenn ich nicht unbedingt das habe, was man einen „grünen Daumen“ nennt, Gelegenheit die Maske abzulegen und im hauseigenen Garten Hand anzulegen. Bei einem dieser Therapieeinheiten kümmerte ich mich um das Mörsern von getrocknetem Schnittknoblauchsalz. Ganz schön anstrengend, wenn man zudem bedenkt, wie viel Zeit und Energie man auf das Drehen des Stößels im Mörser anwenden musste und wie wenig feines Salz bei einem Durchgang klein gemörsert wurde.
Einzig draußen in der Natur oder auf dem eigenen Zimmer was das Ablegen der Maske erlaubt. Besucher durften nur außerhalb der Klinik empfangen werden. Auch wenn dies nicht gerne gesehen wurde, genossen mein Freund und ich am Wochenende die Zeit zu zweit außerhalb der Klinik und besuchten das nahegelegene Soest und machten Ausflüge im Cabrio in die Umgebung.
Ein besonderes Highlight war das Torhaus am Möhnesee
Hier hatte ich sowohl mit Patienten als auch mit meinem Freund mal ein Abendessen genossen. Der angeschlossene Park ist eine Augenweide und meine Kameralinse am Handy stand nicht still.
Irgendwann schaltete das Handy um vom Speichern extern auf Speichern intern…
Nach ein paar Tagen Verlängerung ging es dann Ende August, am 25.08.22 endlich wieder zurück nach Haus. Inzwischen waren schon wieder viele neue Patienten angereist und die Kontakte meiner Rehazeit, meldeten sich schon seit einigen Tagen mit ihren Welcome-back-home-Nachrichten ihrer Liebsten, die sie wieder zuhause begrüßten.
Signale des Körpers verstehen lernen
Die Reha hatte mich leider immer noch nicht soweit wiederhergestellt, dass ich meine Wiedereingliederung unmittelbar hätte planen können. Zunehmend gingen mir Redewendungen durch den Kopf, die mit meinen Symptomen einhergingen, wie z.B.
- Die Nase voll haben
- Anderen etwas husten
- Sich etwas zu viel auf die Schultern packen
- Das bereitet mir schlaflose Nächte
Seit Dezember habe ich jetzt endlich die Diagnose und einen Namen für die vielen körperlichen Beschwerden, die mich teils schon seit Jahren plagen – vor allem meine ausgeprägten Rückenschmerzen: FIBROMYALGIE! Fibro was???? Übersetzt Faser-Muskel-Schmerz, eine Schädigung der Nervenreizleitung.
Geduld ist nicht gerade meine Stärke, aber da muss – nein darf – ich mir jetzt die Zeit nehmen, wie dieses Zitat besagt:
„Ungeduld treibt entweder das Gewünschte fort oder verzögert zumindest sein Kommen.“ (Prentice Mulford)
Annehmen was ist! Es nützt nichts, gegen etwas zu kämpfen, was schon da ist! Das Gras wächst nicht schneller, wenn du daran ziehst!
SOS Helpers Circle – Gemeinsam reguliert in den Tag starten
Vom 14.-20.11.22 bin ich Kati Bohnets Einladung gefolgt, an ihrer Regulationswoche beim S-O-S Helpers Circle jeweils morgens um 7 Uhr teilzunehmen. S-O-S steht für Somatisch (körperlich) Orientierte Sicherheit und fördert das Gefühl von Sicherheit, die grundlegende Basis für Lernen, Wachstum und Heilung. Oh ja, Heilung brauche ich unbedingt! Wären nur meine diversen Schmerzbaustellen im Körper endlich mal halbwegs erträglich.
Kati hat uns ein paar sehr einfache Übungen gezeigt, wie wir uns bei einem angespannten Nervensystem schnell und einfach selbst eine Erste Hilfe geben können, Stress zu regulieren und wieder zu innerer Ruhe finden können.
Die Übungen dienen dazu, den Sympathikus (Anspannungsnerv) zu regulieren und den Parasympathikus (Entspannungsnerv) zu aktivieren.
Dass sich mit den S-O-S Übungen sowohl gut in den Tag starten lässt, als auch in einen guten Schlaf, ist dabei kein Widerspruch. Da ich in den letzten Monaten krankheitsbedingt recht wenig erholsamen Schlaf fand und meine Leistungsfähigkeit entsprechend eingeschränkt war, war ich Kati sehr dankbar, diese einfache Technik kennenlernen zu dürfen. Nach der Regulationswoche wurde uns sogar für den Dezember noch die kostenlose Teilnahme am dienstäglichen „Good Night for a Good Day“ angeboten. Klasse! Ja ist denn heute schon Weihnachten?“.
Ich hatte erstmals 2021 von ihr gehört, als sie anlässlich der furchtbaren Flutkatastrophe im Ahrtal und in unserer Region ein kostenloses Video zur Regulation eines angespannten Nervensystems zur Verfügung stellte. Eine wunderbare Arbeit, die Kati Bohnet leistet. Mit dem Helpers Circle möchte sie weitere kompetente Helfer in die Welt hinaus schicken, die bereits Kindern bei der Stressregulation zur Seite stehen.
Wenn der „schwarze Freitag“ bunt wird
Die nächste spannende und für Entspannung sorgende Kreativwoche bot Simone Abelmann von den Funny Sketchnotes und der Canva Lounge vom 21.-26.11.2022 im Rahmen ihrer „Black Funny Friday Week“ an. Im Jahr zuvor war ich bereits in ihre Canva Lounge eingetreten, wo ich mir mit ihren Mini-Videos das Handling und die Kunst des Canva-Designens angeeignet hatte.
Bei der #bffweek erhielten wir jeden Tag kleine Videolektionen, die uns an das Sketchnoten spielerisch und mit dem Motto #unperfektistperfekt heranführten. Genau das richtige Motto für mich! Der Hang zur Perfektion kann ganz schön anstrengend sein.
Angefangen bei Strichmännchen, über Pinguine und Astronauten, einer Candy Bar, Grundzügen in Lettering bis hin zum digitalen Zeichnen war die Zeichenpalette bunt gefasst.
Mit der Erlaubnis, nicht gleich Meisterwerke schaffen zu müssen, fängt es sich wesentlich entspannter an, sich einer neuen Fertigkeit, einem ungeahnten Talent 😉 zu öffnen. Und meine Kreativität wollte ich ohnehin im Rahmen meines Jahresmottos „Ungeahnte Talente Entfalten“ weiter ausbauen… Also los.
Punkt, Punkt, Komma, Strich – fertig ist das Mondgesicht. So in etwa – kann man sich Sketchnoten stark vereinfacht erklären! Mit Punkt, Strich, Kreis, Quadrat, Dreieck, geschwungener Linie (das kann jeder!) ist auch schon das „visuelle Alphabet“ erklärt. Wenn die Grundlagen für das Sketchnoten gerade mal in diesen wenigen Figuren bestehen, die nur entsprechend nebeneinander, über- oder untereinander angeordnet werden müssen, mit ein bisschen Farbe versehen werden, dann kann ich das auch!
Das Resultat seht ihr hier. Diese Karte entstand am Mittwoch, 23.11.22 im Rahmen des ca. 2-stündigen Live Workshops am Abend.
Wenige Tage später, an Nikolaus und am 3. Advent wagte ich mich an diese Sketch-Zeichnungen:
Jetzt bin ich dermaßen vom Sketchnoten angefixt, dass ich noch den Cyber Monday für die Buchung des Workshops „Sketchnoting: Verstehen und Kommunizieren mit visuellen Notizen“ genutzt habe, um weiter zu trainieren. „Kreative Doodles und Handlettering für Anfänger“ und „Prinzipien der Pinselstiftkalligraphie“ flogen dann auch noch in den virtuellen Einkaufskorb.
Diese beiden Bücher und ein paar Stifte-Sets habe ich mir dann noch gegönnt, damit ich nicht nur mit Fineliner, Bleistift oder Kugelschreiber sketchen brauche, sondern auch Farbe in meine Zeichnungen und mein Leben bringen kann.
Hach, was wird das ein buntes und freudvolles Hobbyjahr 2023! Ob ich dann überhaupt noch genug Zeit habe, dies alles vom Anfänger- auf ein Fortgeschrittenen-Niveau anzuheben, bleibt abzuwarten. Ich bin gespannt, was ich nächstes Jahr um diese Zeit im nächsten Jahresrückblog vorstellen darf. Ihr auch? Dann nix wie an die Stifte, fertig, los…
Und wenn ihr selbst einmal bei Simone Abelmann kostenlos reinschnuppern wollt, um auch euch zu beweisen, „Ich kann zeichnen“, dann klickt einfach auf diesen Link, um euch für den nächsten kostenlosen Workshop am 27.12.2022 anzumelden. Aber Vorsicht: Suchtgefahr!
Weihnachtsmarkt nach 2 Jahren Pause
Nach 2-jähriger Pause freuten wir uns in der Woche vor dem 1. Advent wieder darauf, das Flair des Weihnachtsmarktes direkt vor bzw. neben unserer Haustüre, sowohl auf dem Platz selbst, als auch mit Aussicht vom Balkon genießen zu dürfen.
Gut, unsere Autos mussten für den Aufbau einige Tage andere Stellplätze in der Umgebung suchen. Aber dieses Opfer bringen wir doch gerne, wenn man nur zur Haustüre raus muss, um das wunderschöne Angebot an den Kunst- und Handwerkerständen und natürlich auch den Glühwein, Waffel, Spekulatius und Reibekuchenbuden zu genießen.
Und am 13.12. lassen sich an der Fensterbrüstung im Esszimmer sogar wieder Eisblumen bewundern!
Ausblick auf 2023
Jetzt sind es nur noch wenige Tage bis Weihnachten und eine Woche später feiern wir auch schon wieder das nächste Silvester. Zeit also, sich Gedanken zu machen, was meine Absichten und Wünsche für das neue Jahr sind? Vorsätze werden ja eh meist recht schnell über Bord geworfen.
- Meine Wiedereingliederung in den Beruf
- Achtsamkeitstraining
- Meditationen
- Tägliche Absicht am morgen definieren
- Ein UHU werden (unter 100 kg kommen)
- Mit meinen Schmerzen/meiner Fibromyalgie leben lernen
- Meine in 2022 entdeckten Talente weiter ausbauen:
- Weitere Blogartikel schreiben mit gewisser Regelmäßigkeit
- Weitere Canva-Designs erstellen und mit Bloggen verbinden
- Meine Sketchnotes-Anfänge auf Fortgeschrittenenniveau anheben
- Lettering erlernen
- Mehr Bewegung
- Fitnessstudio: regelmäßige Trainingseinheiten
- Pilates-Einheiten
- Spaziergänge
- Für regelmäßigen Ausgleich / Entspannung sorgen
- Schlafhygiene (Zeiten, Dauer, Umstände)
Mein Motto für 2023:
Gestärkt ans Werk
Mit all dem, was ich mir in Therapien und Training, neuen Denk- und Verhaltensweisen sowie Erfahrungen und Wissen aus Büchern, Hörbüchern und Online-Videos in 2022 angeeignet habe, möchte ich in 2023 gestärkt ans Werk machen.
Ob aus mir ein Phönix wird, der aus der Asche aufsteigt und sich in die Lüfte schwingt, bleibt abzuwarten. Aber Wünschen darf man ja schließlich und die Hoffnung stirbt zuletzt.
Hey, liebe Ute- Du hast das Zeug zum Phönix. Davon bin ich überzeugt. Ich glaub an Dich !
Was wäre, wenn Du Schritt für Schritt in deinem Tempo weitergehst. Deine Wahl hast Du längst getroffen, und das Beste: Du bist nicht allein, in diesem Feld. Schön, dass wir auch 2023 weiter im Gespräch bleiben. Ich freu mich darauf und bin schon gespannt, auf weitere Begegnungen. Alles Liebe zu Dir 🙏
Liebe Patti, ich bin für die vielen lieben Kontakte, die wir in 2022 hatten von Herzen dankbar und freue mich ebenso wie du auf das weitere gemeinsame Wachsen an unseren Herausforderungen! Für 2023 wünsche ich dir Gesundheit, Frohsinn und Wohlbefinden auf allen Ebenen und noch vieles mehr!
Liebe Ute, dein Jahresrückblick ist wunderbar geworden 😊 Danke dafür ❤️
In meinem Rückblick hast du einen sehr wichtigen Platz, da du für mich eine unglaubliche Inspiration bist.
Ich wünsche dir von Herzen eine frohe Weihnacht, ein sanftes Hinüberrutschen in ein möglichst prickelndes 2023.
Liebe Ele, über dein wertschätzendes Feedback und deine lieben Wünsche freue ich mich so so sehr! Du hast einen entscheidenden Einfluss auf meine Weichenstellung genommen. Mein Weihnachtsfest war wunderbar und das Hinüberrutschen in 2023 wird sicher ebenso prickelnd wie das kommende Jahr selbst. Auch dir in diesem Sinne das Beste für 2023!